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Über den BAFÖ

Wer wir sind

Autonome Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt - BAFÖ

Der Bundesverband der Autonomen Frauenberatungsstellen Österreich, kurz BAFÖ, wurde 2010 von den damaligen Frauennotrufen – Beratungsstellen bei sexueller Gewalt in fünf Bundesländern gegründet.

Diesem Schritt lag der Wunsch zugrunde, Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen gemeinsam voranzutreiben, die Öffentlichkeit bundesweit zum Thema zu sensibilisieren und gegen Sexismus zu kämpfen.

Wir verstehen sexuelle Gewalt an Frauen in einem gesellschaftlichen Kontext. Wie Studien zeigen, ist sexuelle Gewalt an Frauen ein Phänomen mit einem großen Dunkelfeld, von dem in der einen oder anderen Form sehr viele Frauen und Mädchen betroffen sind (siehe dazu: Zahlen und Fakten).

Dies, sowie das Wissen, dass die meisten Täter sozial unauffällige Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sind, irritiert und verstört uns. Es widerspricht unserer Vorstellung von einer bereits gänzlich gleichberechtigten und modernen Gesellschaft. Daher gibt es eine starke gesellschaftliche Tendenz, sexuelle Gewalt an Frauen und die Betroffenen selbst zu marginalisieren und durch Verleugnen, Verdrängen und Rationalisieren das Reden darüber abzuwehren.

Für den BAFÖ und seine Mitglieder ist neben der individuellen, fachlich spezialisierten Beratung von Betroffenen auch die von diesen Erkenntnissen getragene Informationsarbeit, Bewusstseinsbildung und Prävention von zentraler Bedeutung. Wir möchten eine Gesellschaft schaffen, in der Sexismus und sexuelle Gewalt gegen Frauen benannt und bekämpft, statt tabuisiert und toleriert werden.

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Haltungen und Anliegen des BAFÖ

Wofür wir einstehen:

  • Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen.
  • Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und den Schutz von Frauen vor Gewalt.
  • Ein gesellschaftspolitisches Verständnis von sexueller Gewalt an Frauen.
  • Eine aktive Frauen- und Menschenrechtspolitik, die Gerechtigkeit und gesellschaftliche Veränderungen unterstützt und vorantreibt.

Wofür wir uns einsetzen:

  • Die Unterstützung von Frauen und Mädchen bei der Bewältigung der psychischen, körperlichen, sozialen und ökonomischen Folgen sexueller Gewalt.
  • Die Vertretung der Betroffenen in ihren Rechten auf Anerkennung, Unterstützung und Wiedergutmachung.
  • Das Bewusstmachen der Zusammenhänge zwischen Sexismus, sexueller Gewalt und der Gesundheit von Frauen.
  • Die Sichtbarmachung und Benennung von sexueller Gewalt an Frauen und Mädchen.
  • Die Verringerung des Ausmaßes sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Was wir tun

Mitglieder und Vorstand

Mitglieder

Bei seiner Gründung im Jahr 2010 bestand der BAFÖ aus den Frauennotrufen - Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt aus den folgenden Vereinen:

In den anderen vier Bundesländern gab es viele Jahre lang keine spezialisierten Beratungsstellen bei sexueller Gewalt an Frauen. Der BAFÖ forderte seit seinem Bestehen, dass auch in Burgenland, Kärnten, Niederösterreich und Vorarlberg thematisch spezialisierte Angebote geschaffen und finanziert werden sollten. Erfreulicherweise konnte dank einer Startfinanzierung des Bundeskanzleramt Frauen der Aufbau von Fach- und Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt auch in diesen vier Bundesländern 2019 begonnen werden. Diese bilden nun eigene Bereiche im Rahmen etablierter (Frauen)beratungsstellen:

Diese vier neuen Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt werden im November 2020 in den BAFÖ aufgenommen. Damit werden nach 10jährigem Bestehen des bundesweiten Netzwerks BAFÖ alle neun Bundesländer darin vertreten sein. Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, finden nun in allen Bundesländern ein auf diesen Themenbereich fokussiertes, kostenloses und spezialisiertes Unterstützungsangebot.

Vorstand

Der Vorstand des BAFÖ setzt sich aus drei Personen zusammen, die auf Basis der Vereinsstatuten alle zwei Jahre aus den bestehenden Mitgliedsvereinen des BAFÖ gewählt werden. Seit der Generalversammlung 2020 ist der Vorstand des BAFÖ durch folgende Personen vertreten:

  • Gertraud Schenk, Frauen gegen Vergewaltigung Innsbruck, Tirol als Kassierin,
  • Ina Mastnak, Beratungsstelle TARA in Graz, Steiermark als Obfrau-Stellvertreterin und
  • Ursula Kussyk, Frauen*beratung Notruf bei sexueller Gewalt Wien als Obfrau (seit 2010)

Finanzierung

Der BAFÖ ist ein gemeinnütziger, überkonfessioneller und parteiunabhängiger Verein. Er finanziert sich über die Beiträge der Mitgliedsvereine. Diese sind ebenfalls als gemeinnützige Vereine tätig (Ausnahme ist das ifs in Vorarlberg als gemeinnützige GmbH) und werden über öffentliche Förderungen aus Bund, Land und Gemeinden sowie Zuwendungen privater Spender*innen finanziert. Einzelne Projekte – wie die Erstellung dieser Website – werden aus Projektförderungen finanziell ermöglicht.

Kontakt BAFÖ

Profilfoto von Ursula Kussyk
Ursula Kussyk

Obfrau des BAFÖ seit 2010, Frauen*beratung Notruf Wien

Profilfoto von Ina Mastnak
Ina Mastnak

Obfrau-Stellvertreterin des BAFÖ, Beratungsstelle TARA, Graz

Profilfoto von Gertraud Schenk
Gertraud Schenk

Kassierin BAFÖ, Frauen gegen VerGEWALTigung Innsbruck